STOLPERSTEINE

Ein Gesamtkunstwerk

der Erinnerung

 

Mehr als 32 000 STOLPERSTEINE in über 700 Orten hat der Kölner Künstler Gunter Demnig bis Ende 2011 verlegt und damit einen völlig neuen Begriff des Denkmals geschaffen: Gedenken im Alltag. Nicht nur an einem bestimmten Ort eines Mahnmals, nicht nur an einem bestimmten Tag des Gedenkens. Für sein Projekt wurde Gunter Demnig in vielfältiger Weise ausgezeichnet.
STOLPERSTEINE finden sich neben Deutschland auch in Österreich, Ungarn, in den Niederlanden, in Belgien, Tschechien, in Polen, in der Ukraine sowie in Italien und Norwegen. Für das Jahr 2012 sind die ersten Steine für Frankreich eingeplant.
STOLPERSTEINE wurden in Deutschland bisher an über 650 Orten verlegt. Täglich kommen neue hinzu. Unsere Nachbarstädte Attendorn und Plettenberg sind beispielsweise zwei der Kommunen, die sich auf diese Weise an dem Gedenken an ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger beteiligen, die Opfer des unmenschlichen NS-Regimes wurden.

„Wer sich an die Vergangheit nicht erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“
George Santanyna (amerikanischer Philosoph)

Bei dem Projekt STOLPERSTEINE geht es nicht um Schuldzuweisung. Und es geht um mehr als nur Erinnerung. Es geht vor allem darum, dass sich niemals mehr wiederholen darf, was in der NS-Zeit in barbarischer Weise mit Menschen geschah, die diesem Unrechtssystem im Wege standen. 

STOLPERSTEINE zeigen, dass und wo jüdische MitbürgerInnen mitten unter uns gelebt und gewohnt haben. Denn verlegt werden sie jeweils dort, wo der letzte frei gewählte Wohnsitz war. Sie waren ganz normale Nachbarn, die voll in das Gemeindeleben integriert waren. Manche hatten im Ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft, viele waren Mitglieder in den örtlichen Vereinen.

Heute noch lebende ZeitzeugInnen erinnern sich daran, wie sie mit jüdischen Nachbarskindern gespielt haben, wie sie sich gegenseitig geholfen und zusammen gefeiert haben.

STOLPERSTEINE stellen natürlich in ihrer Weise die Schutzbehauptung vieler Menschen in Frage, man habe von Repressionen und Deportationen jüdischer NachbarInnen gar nichts mitbekommen. Es ist auch ein Projekt gegen Verdrängung und Schweigen und schafft damit eine gute Basis, dass sich solcherart Verbrechen gegen die Menschlichkeit niemals mehr wiederholen werden.

Gunter Demnig ist es ein wichtiges Anliegen, NS-Opfern, die in Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, durch die STOLPERSTEINE ihren Namen wieder zurückzugeben. STOLPERSTEINE tragen meist die Überschrift „Hier wohnte“ sowie Vorname und Name, Geburtsjahr, Jahr und Ort der Deportation oder Flucht sowie Angaben zum Schicksal. 

 

Wer sich über die STOLPERSTEINE weiter informieren möchte, findet zum Beispiel im Internet:

Die Projektseite von Gunter Demnig: 
www.stolpersteine.eu 

Informationen bei Wikipedia:
www.de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine

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